Nimm doch bitte den Mond aus dem Kühlschrank

meine minutenzeiger hab ich abgegeben
ich will meine geklauten worte
stickern wo ich dich vermute
wäre schön wenn sie dich erfreuen
in meinem gefängnis trage ich steine ab und
mauer mich ein
die zwei seiten meinerselbst
springen von sich selbst zu sich selbst
niemals in balance
gehe über rastlos und ziehe keinen gewinn ein
oder über zukunftslos und verweile in der stasis
in futura bold 100px
an orten die niemand zuerst sieht
die kleinen geheimnisse
sind in den sichtbarkeiten verborgen
ganz so wie ich
dreht sich schließlich auch mein leben
um die existenzfrage
die doch schlicht zum kotzen ist
ich will dich kennenlernen
auf sand bauen
weiß ich doch dass ich meine flut sein kann
ein kampf gegen minutenzeiger und kalenderblättchen
mit ihren gottverdammten pseudoweisheiten
einweggrillanzünder sind nützlicher
zum brennen
für
vielleicht dich
oder den weg dahin
die stühle sind belegt
während die augenpaare beim aussetzen defixiert
zwischen den verbleibenden plätzchen
und der stehenden person verweilen
für ganz wenige sekunden
fingerzeigen kann erlösen
oder vernichten
ich will dich lachen sehen
vielleicht suche ich dann auf ebay
einen neuen zeiger
damit ich mal pünktlich bin
wenn wir uns treffen
in meinen gedanken wäre das
ein schöner
anfang von etwas großem

schnitt

Etwas mit Wellen

mein kopf hat verlernt den blick zum herzschlag zu stabilisieren
jeder schlag durchbricht den gewohnten gang
die einsamkeitskerzen sollten verschenkt werden
vielleicht leuchten sie eines tages

ich jage wieder phantomimen
deklariere meinen krieg
und scheine dabei zu vergessen
wie das ganze hier in zukunft vonstatten gehen soll

zwischen trash und getratschtem
danke und wahn
ernst und klarer kante
verfolgen mich die kleinen fliegen
die zum stetigen abtragen meiner letzten bastion auf der klippe beitragen

das ganze ist der ewige kampf mit den gefilden auszukommen
in die ich geworfen wurde
die umgebung als immer fremd zu empfinden
und es als aufgabe zu sehen überhaupt die ersten stufen der bedürfnispyramide zu erklimmen

während ich den nachthimmel betrachte und von ihm eingesogen werden will
fällt mir das grau auf
wenn es zu spät ist

Investition nach Las Vegas

such die bleistiftskizze von mir
und du erkennst das grau von dem ich hungern werde
und das weiß außenrum noch weißer als sonst wegen der vielen radierungen

such das drahtgittermodell von mir
und du erkennst dass ich nur einsen und nullen bin
zu oft binär und berechnend und zuviel arbeitsspeicher beanspruchend

such die ersten 3d-figuren von mir
wie sie erst unter fremden anweisungen das holprige laufen erlernten
und die kollisionsabfrage noch bevorsteht die vonnöten sein muss

such mich nach dem aussetzen in einer spielwelt
die für mich alles andere als ein spiel zu sein scheint
in der ich mich entfremdet habe von einer umgebung einst so vertraut

Wärmflaschenlachen

mit den scheren schlafe ich ein
denn mein traum ist es zu fliegen
aus dem körper aus der haut
statt auf dieser couch zu liegen

sehn mich nach dem großen ganzen
will etwas und schlussendlich auch mich bewegen
möchte fühlen dass ich am leben bin
die staubberge von früher einfach nur wegfegen

will das nachtsaufderschaukelgefühl
will mehr als die zuckungen der arme
will mich rauschneiden aus der verpackung
ich will endlich mal ins warme

Highlife mit zu kurzen Löffeln

ein horn durchdringt den fruehen abend
die blaetter lassen sich fallen
die aufprallenden stoerschmeicheleien kommen aus der vergangenheit
die frage ward zwar nicht gestellt
aber die klingen in unseren schuhen sprechen fuer sich
das parkhaus ist fast zugewachsen
es ist der reinste grossstadtdschungel
mit ampeln und so weiter
der mechanische ton eines noch mechanischeren aras zerschneidet die stadtidylle
abfahrende busse kann ich fast als meine heimat erachten

Teppichtöricht

die streuverluste liegen auf dem boden
mit w.a.s.t.e. kam kein brief an
was ist mit der kleinen spinne
wann faengt die zukunft endlich an

wieviele sind verloren
wieviele bleiben zurueck
das licht das mich falsch beleuchtet
glimmt anders als das glueck

das lachen der naechtlichen geckos
tackert sich in mein hirn
die freude ueber kurze wolkenlichtung
entrinnt dem glaeserklirren

gleich ist ungleich gleich
mit schwermutsgitarrenpausen
im theater flanieren
festgesteckt und voll der sorgen
will mich nachts zu schnell verlieren

heute sehn’ ich, morgen lach’ ich,
uebermorgen trau’ und find’ ich mich